ABC der Leichtigkeit
... GOOD TO KNOW ;)
Patanjali beschreibt in den Yoga-Sutras die acht (ashta=acht) Glieder (anga=Glied/Zweig) des Yogi-Weges, acht wunderbare Richtlinien für ein erfülltes und gesundes Leben. Sie führen uns zur Selbstverwirklichung, indem sie helfen, die spirituellen Aspekte der eigenen Natur zu erkennen. Diese Methode, bekannt als Ashtanga Vinyasa Yoga, wurde von Sri K. Pattabhi Jois gefördert und überliefert.
Yama - Ethische Regeln
Niyama - Beobachtungen, körperliche und psychische Disziplinen
Asana - Körperhaltungen
Pranayama - Atmung zur Entwicklung von Prana oder Lebensenergie
Pratyahara - Kontrolle der Sinne
Dharana - Konzentration
Dhyana - Meditation
Samadhi - Verwirklichung, Glückseligkeit
Ujjayi
Die besondere Atemtechnik im Ashtanga Vinyasa Yoga wird Ujjayiatmung genannt. Das wunderbare daran: dieser spezielle Atemzug fließt synchron mit unseren Bewegungen. Auf diese Weise finden wir einen Rhythmus, den wir während der gesamten Praxis beibehalten. Der Kreislauf des Ein- und Ausatmens beruhigt den Geist, erwärmt den Körper und wird zum Fokus unseres Denkens.
Bandha
Die Bandhas, Muskelkontraktionen/-schlüsse, die den Fluss von Prana (Lebenskraft) regulieren, sind eine weitere wichtige Grundlage des Ashtanga Yoga. Durch Synchronisieren von Bewegung und Atemung (Vinyasa) und das Anspannen von Mulabandha und Uddiyanabandha wird eine intensive innere Wärme erzeugt. Muskeln und Organe werden so gereinigt.
Mūla Bandha oder "Wurzelverschluss", ist die Kontraktion des Anus, des Zentrums des Perineums und der Genitalien.
Uḍḍīyāna Bandha, "nach oben fliegen", ist die Kontraktion des unteren Bauchteils Richtung Wirbelsäule. Dieses Bandha unterstützt unsere Atmung.
Jàlandhara Bandha, "Halsverschluss", erreichen wir durch das Senken des Kinns während wir das Brustbein anheben und die Nasenspitze betrachten.
Drishti
Drishti ist ein Punkt, auf den wir unseren Blick fokussieren. Unsere Sinne werden so zurückgezogen, die Aufmerksamkeit wird nach innen gelenkt.
Es gibt insgesamt neun Drishti:
1) Nāsāgrai: an der Nasenspitze
2) Bhrūmadhya: am dritten Auge
3) Nābhicakra: am Nabel
4) Hastagrai: an der Hand
5) Pādayoragrai: bis zu den Zehen
6 & 7) Pārśva: zur Seite, rechts oder links
8) Aṅguṣṭha madhyai: zu den Daumen
9) Ūrdhva oder Antara: zum Himmel, nach oben
Yama
Yama ist in 5 ethische Regeln gegliedert, die unser Verhalten anderen gegenüber betrifft:
- Ahimsa (Gewaltlosigkeit, vermeide es, andere mit Gedanken, Worten oder Taten zu verletzen).
- Satya (Aufrichtigkeit, wohlwollender Gebrauch des Wortes)
- Asteya (Ehrlichkeit, stehle nicht, eigne dir nicht an, was dir nicht gehört, sowohl im physikalischen als auch im mentalen Sinne)
- Brahamacharya (sexuelle Kontinenz, lebenswichtige Flüssigkeit konservieren/nicht verschwenden)
- Aparigraha (keine Gier zu haben)
Niyama
Niyama ist in 5 ethische Regeln unterteilt, die wir in Hinblick auf uns selbst beachten sollten:
- Saucha (Reinigung, verstanden als innere und äußere Reinigung)
- Santosha (sich niederlassen, glücklich sein, immer glücklich sein und kein Bedauern empfinden)
- Tapas (Strenge, Riten zur Disziplinierung des Körpers und der Sinnesorgane)
- Svadhyaya (Studium und Selbsterkenntnis)
- Ishvarapranidhana (sich dem göttlichen Willen hingeben, jede Handlung ohne Erwartungen ausführen)
Asana
Asana meint die Praxis der Positionen (āsana) selbst.
Es gibt drei Serien von Sequenzen im Ashtanga Vinyasa Yoga. Die erste Serie (Yoga Chikitsa) beseitigt Giftstoffe und richtet den Körper neu aus. Die zweite Serie (Nadi Sodhana) reinigt das Nervensystem durch die Öffnung und Reinigung der Energiekanäle. Die fortgeschrittenen Serien A - B - C - D (Stira Bhagah Samapta) integrieren Kraft und Anmut der Praxis. Jede Körperhaltung ist eine Vorbereitung auf die nächste.
Pranayama
Prāna ist reine Luft, Lebensenergie.
Ayama = Fortschritt, Entwicklung, Kontrolle, Expansion, Regulierung.
Pranayama ist ihrerseits viel mehr als eine reine Atemübung.
Wir können Pranayama als Entwicklung von Lebensenergie durch den Atem sehen. Durch die Kontrolle des Atems in drei Momenten (Rechaka=Ausatmung, Puraka=Einatmung und Kumbhaka=Anhalten) ist es möglich, den Geist in eine einzige Richtung zu lenken.
Pranayama fordert die geistige Konzentration, erhöht unser Energieniveau und stärkt die Sinne - heilsam und wohltuend.
Parampara
Es ist das Wissen, das vom Lehrer an den Schüler weitergegeben wird. Die Bedeutung des Sanskrit-Wortes bezeichnet das Prinzip der Weitergabe von Wissen in seiner reinsten und wertvollsten Form: Wissen, das auf Praxis und direkter Erfahrung beruht. Die Aufgabe des Lehrers ist es, Yoga so zu vermitteln, wie er es von seinem Meister gelernt hat. Die Pflicht des Schülers besteht darin, sich zu bemühen, die Lehren des Meisters zu verstehen und fleißig zu praktizieren.
Anfangs-Mantra
Om
vande gurunam caranaravinde
sandarshita svatma sukha va bodhe
nih sreyase jangalika yamane
samsara halahala mohasahantyai
abahu purushakaram
shankacakakrasi dharinam
sahasra shirasam svetam
pranamami Patanjalim
Om
End-Mantra
Om
swasthi praja bhyah pari pala yantam
nya yena margena mahi mahishaha
go brahmanebhyaha shubhamastu nityam
lokaa samastah sukhino bhavanthu
Om shantih shantih shantih